Innerer Frieden und Kraft für die positive Gestaltung unseres Lebens

Wer in unerwarteten oder unangenehmen Lebenssituationen seine Aufmerksamkeit und seine Energie in Frustration, Wut oder negative Gefühle lenkt, raubt sich seine Fähigkeit, mit seiner ganzen Kraft die Situation zu verändern.

Gerade wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir sie gerne hätten, hilft uns eine gelassene Präsenz. Durch das Erlernen einer achtsamen Haltung zum Leben vermeiden wir die ständige Bewertung von Gedanken und Gefühlen, stoppen das Gedankenkarussell und gewinnen einen weiten Blick auch die Dinge. So können wir uns auch leichter von den Themen lösen, in die wir uns üblicherweise verbeißen.

Wir finden inneren Frieden und haben mehr Kraft für die positive Gestaltung unseres Lebens.

Dr. phil. Wolfgang Merz, Psychotheapeut (EAP), Trainer und Coach

Krisenbewältigung – eine Frage der Haltung

Eine Frage der Haltung, so lautet der Titiel von Bodo Janssens neuestem Buch, in dem er beschreibt, wie er als Chef einer Hotelkette die Corona bedingten Einschränkungen überwunden hat,
wie es ihm und seinen Mitarbeitern sogar gelang, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Er hatte in den Jahren zuvor bereits viele Krisen durchlebt, v.a. persönliche aber auch solche, die weit in sein berufliches Wirken hineinstrahlten, die ihn stark geprägt haben und in deren Folge er sein Unternehmen auf eine nicht alltägliche Art und Weise ausgerichtet hat.
Die flachen Hierarchien ermöglichten es seinen diversen Hotels, sich mit je eigenem Leitbild und eigenen Schwerpunkten, abhängig von der jewileigen Hotelleitung und den Mitarbeitern zu entwicklen.

Nach der Schließung aller Hotels im sog. Lockdown war Janssen am Boden zerstört. Dann jedoch sah er, wie seine Mitarbeiter mit der Situation umgingen:
Sie arbeiteten zusammen, ergriffen die Initiative, brachten sich mit guten Ideen ein – und verbesserten so das Unternehmen an vielen Stellen.

Bodo Janssen ist sich sicher: Ein Unternehmen, das durch einen einzelnen Entscheider geführt wird, hat – v.a. in einer Krise – mit vielen Problemen zu kämpfen. Denn Top-Down-Entscheidungen nehmen den Mitarbeitern das Gefühl der Selbstwirksamkeit – und die Wege werden länger. Gefragt sind dagegen schnelle, durch viele Perspektiven geprägte Entscheidungen, um der Komplexität in einer Krise Herr zu werden. Janssen entschied sich in den frühen Tagen der Pandemie dazu, seine bisherige Strategie der flachen Hierarchien und vollen Transparenz auszuweiten.

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Bewertungen verstellen den klaren Blick auf die Dinge

Das sagte der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer, als er in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (05/2017) zu seinem Buch „Helikoptermoral. Empörung, Entrüstung und Zorn im öffentlichen Raum“ interviewt wurde. Recht hat er!

Als Helikoptermoral kennzeichnet er „übersteigerte ängstliche Aufmerksamkeit und hastige Bewertungen ganz ohne Empathie und den Blick für die Zusammenhänge.“ (S. 12)
Daraus entstünden Diskussionen ohne Interesse am Verständnis eines Problems oder einer Fragestellung, verbunden mit einer schnellen Bewertung, einem Schuldspruch.

Dies ist oft in Paarbeziehungen zu beobachten, aber letztlich auch in unserer gesamten Gesellschaft. Schmidbauer konstatiert,, „dass … durch Bewertungen sehr viel Schaden entsteht.“
Sein Eindruck ist, „dass es generell schwerfällt, Sachen unbewertet zu lassen. Das wäre aber in vielen Situationen das Konstruktivste: dass man erst einmal das Werturteil aufschiebt und versucht, den Kontext zu verstehen.“ (S. 12 f)

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